Interview mit Siegfried Zynzek
einem Vertreter des Diskordianismus aus Hannover.
Das Gespräch führte Nowaja Semlja, ein hochgeschätzter und etablierter Kunstkritiker.
Nowaja: Danke Siegfried, daß Du etwas Zeit gefunden hast, meine Fragen zu beantworten.
Siegfried Zynzek: Meine Zeit ist knapp. Die letzten Jahre war ich zu oft im Internet unterwegs. Bekanntschaften im realen Leben wurden vernachlässigt. Ich freue mich mit dir zu sprechen.
N: Du vertrittst wohl die These, daß durch das Internet die persönlichen Kontakte verloren gehen?
S: So sieht es aus. Die Bürger sind nicht mehr Kontaktfähig. Jeder hat nur noch seine Mails im Kopf, oder die virtuellen Kontakte aus irgendwelchen Chats. Schau mal, auf dem Dorf kennt jeder jeden Einzelnen und jede Familie. Man trifft sich zu Kaffee und Kuchen, oder zum Osterfeuer, oder zum Grillfest. In einer Großstadt sieht es anders aus. Noch schlimmer sind die sogenannten Trabantenstädte. In der Zeitung wurde von Fällen berichtet, wo jemand gestorben ist, und monatelang hat es keiner mitbekommen. Das Internet ist gewissermaßen eine Steigerung hiervon. Du kannst vor dem Bildschirm einen Herzinfarkt bekommen, und keiner bekommt es mit.
N: Bei dir würde es aber auffallen, wenn Du nicht mehr präsent bist.
S: Ganz im Gegenteil. Im Musikerforum wurde ich dauerhaft gesperrt, einfach deshalb, weil ich Ratschläge gab, mit denen man dauerhaft sein Musikinstrument beschädigen konnte, z.B. bei meinem Artikel zur Bassdehnung. Jedenfalls war ich dort bei den Moderatoren ausgebrochen unbeliebt. Vielleicht lag es auch an meinem Zynismus, und den Mehrfachaccounts. Jedenfalls wurde ich - völlig zurecht - rausgeworfen. Doch was geschah danach? Nichts. Ich wurde weder vermißt, noch habe ich E-Mails bekommen.
N: Deine Seiten waren aber nach der Sperre noch erreichbar?
S: Ja sicher. Wenn ein einzelner Nutzer nicht mehr online ist, so ist der Seiteninhalt nach wie vor verfügbar. Die eigenen Internetseiten befinden sich ja nicht, wie man vermuten würde, auf dem heimischen Rechner, sondern auf einem sogenannten Server, also gewissermaßen einem Großrechner. Dort geht der Seiteninhalt nur verloren, wenn eine Seite aus rechtlichen Gründen gelöscht werden muß.
N: Ist so etwas bei Dir vorgekommen?
S: Aber sich doch. Gegen meine Seiten gab es schon häufiger eine Sperrungsverfügung. Die meisten Provider haben nachgegeben, und meine Seiten gesperrt. Zum Glück bin ich jetzt bei einem Diensteanbieter, der seinen Stammsitz nicht mehr in Deutschland hat, und ausgesprochen locker mit dem Thema umgeht. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, doch wenn man erst einmal einige Abmahnungen und einstweilige Verfügungen bekommen hat, geht man damit lockerer um.
N: Hattest Du schon mal richtig Ärger?
S: Es gab einige Themen, wo ich anwaltliche Unterstützung benötigte. So meine Seiten zum Thema Hanfanbau, oder auch die Hundefleischseite. Mit Hundefleisch und der entsprechenden Seite habe ich kaum etwas zu tun. Ich hatte lediglich auf die Seite verwiesen, und unter dem Pseudonym Sathupradit einen Erlebnisbericht zum Thema Verzehr von Hundefleisch geschrieben.
N: Gemütlich ist es in deinem Wohnzimmer nicht gerade. Es ist so hell.
S: Ja sicher, ich verwende in der gesamten Wohnung sogenannte Metalldampflampen. Im Grunde genommen sind es Quecksilberdampfhochdrucklampen, allerdings mit der Beimischung von sogenannten seltenen Erden. Diese mag ich lieber als das gelbliche Licht von Natriumdampfhochdrucklampen.
N: Wieviele Scheinwerfer hast Du installiert?
S: Der Arbeitsplatz wird von einem Dutzend kleinerer 70 Watt HQI beleuchtet. Eine einzelne Lampe würde zu gebündeltes Licht erzeugen. Ich habe gerne weicheres und verteiltes Licht.
Das Wohnzimmer wird von drei Stück HQI 400
beleuchtet, welche indirekt an die Decke strahlen. Auf diese Weise spare ich zudem Heizkosten, denn die Lampen entwickeln eine ganz schöne Hitze.
Im Grow Room verwende ich abwechselnd Natriumlampen und
Halogen-Metalldampflampen, je nachdem, ob die Pflanzen zur Blüte kommen sollen, oder ob die Zellteilung unterstützt werden soll. Rotes Licht unterstützt das Zellwachstum, und blaues Licht die Zellteilung.
Die meisten Brenner
betreibe ich mit Elektronischen Vorschaltgeräten (EVG). Hierdurch ist das Licht flimmerfrei, und die Lebensdauer der Brenner erhöht sich.
Fortsetzung zu Teil 2: <weiter>
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