Schwarz ist keine Farbe. So hört man oftmals von angehenden Physikstudenten, und teilweise auch von Radio- und Fernsehtechnikern.
Menschen, die hingegen beruflich mit Farbe zu tun haben, werden sofort einwenden, daß Schwarz durchaus eine Farbe ist. Man denke nur an die Druckerschwärze, oder seinen heimischen Tintenstrahldrucker.
Diese Tintenpatronen sind recht teuer. Wenn schwarz also keine Farbe wäre, dürften sie nicht so viel Geld kosten.

Kommen wir zum technischen Teil:
Schwarz ist physikalisch betrachtet eine sogenannte unbunte Farbe.
Heutzutage gibt es im wesentlichen drei Farbsysteme.

a) die additive Farbmischung (RGB)mit den Grundfarben (Primärvalenzfarben) Rot, Grün und Blau. Alle Farben in voller Helligkeit zusammengemischt ergibt weiß. Das Fehlen aller drei Farben ergibt Schwarz.
In diesem Fall kennzeichnet Schwarz also das Fehlen sämtlicher Sinneseindrücke.

Ein Farbfernsehgerät, oder auch ein Computerbildschirm, arbeitet auf Grundlage der additiven Farbmischung.

b) die subtraktive Farbmischung (CMYK) arbeitet mit den Grundfarben Cyan, Magenta und Yellow.
Yellow steht für Gelb, Magenta liegt im Farbkreis zwischen Rot und Blau, und wird gelegentlich auch als Purpur bezeichnet. Cyan liegt im Farbkreis zwischen Grün und Blau. Für einige Menschen wirkt es eher bläulich, so wie Himmelblau. Andere Menschen empfinden es eher als bläuliches Grün.

Alle drei Farben zusammengemischt ergeben ein dunkles verwaschenes Braun. Rein theoretisch müßte sich schwarz ergeben. Übliche Druckfarben absorbieren allerdings nicht sämtliches Licht - daher die dunkelbraune Wirkung.

Deshalb ist es in der Druckindustrie üblich, mit einer vierten Farbe, einem reinem Schwarz, zu arbeiten. Dieses Schwarz ist bereits sehr dunkel und schluckt das Licht fast vollständig.

Dennoch ist es im Bereich der Printmedien - z.B. bei Hochglanzkatalogen - üblich, große schwarze Flächen zusätzlich mit Cyan zu hinterlegen, um mehr Tiefe zu erreichen.

c) Ein weiteres Farbsystem stellen die Schmuckfarben dar. Bekannt ist das RAL-Farbsystem. Hier bekommt jede Farbe eine Nummer. Vorteil: eine Farbe muß nicht erst zurechtgemischt werden. Sie können sich vorstellen, daß es z.B. sehr schwierig wäre, eine Hausfassade nach der CMYK-Methode einzufärben.
Somit hat jeder Farbton eine genau definierte Nummer, oftmals mit einer anschließenden Phantasiebezeichnung (die sich allerdings sehr gut merken läßt, wie z.B. “Ockergelb”.

Weiterer Vorteil von Schmuckfarben: es sind auch Farben erhältlich, die sich ansonsten mit der CMYK-Methode nicht darstellen lassen. Denn bei jedem Mischmodell ist der Farbraum begrenzt.

Ergänzung:
Auch im Bereich der Drucktechnik ist es inzwischen üblich geworden, nicht nur mit den Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Black zu drucken, sondern durchaus Sonderfarben bzw. Schmuckfarben hinzuzunehmen (z.B. für Firmenlogos usw.)
Desweiteren gibt es spezielle Tintenstrahldrucker, die mit bis zu acht verschiedenen Farben arbeiten. Es werden zwei verschiedene Schwarzfarben eingesetzt (glänzend für Photos, tiefschwarz-matt für Texte), sowie ein helleres Magenta und Hellcyan.

Der Temperatureinfluß:

Bisher haben wir nur die optische Wirkung betrachtet, also den sichtbaren Teil. Wie sie wissen, gibt es nicht nur sichtbares Licht, sondern auch “unsichtbares Licht”. Bekanntestes Beispiel ist das Ultraviolettlicht der Sonne (oder des Solariums). Man kann es nicht wahrnehmen, deshalb ist es so gefährlich. Zum einen bräunt es die Haut, ruft allerdings auch den Sonnenbrand hervor, zumindest nach Überschreitung der Erythemschwelle. Im Hochgebirge wird die sogenannte Schneeblindheit ebenfalls durch das UV-Licht hervorgerufen (Bindehautentzündung durch UV-Strahlung)

Eine andere unsichtbare Komponente des Lichts ist der infrarote Strahlungsanteil. Infrarot ist langwelliger als tiefrotes Licht, und nicht sichtbar. Infrarotlicht läßt sich anhand der Wärmewirkung nachweisen.

Eine Fernbedienung, z.B. vom Fernsehgerät, arbeitet üblicherweise mit Infrarotlicht, und versendet unsichtbare codierte Infrarotimpulse.

Schwarze Farben können als sogenannte Körperfarben in verschiedenen Varianten auftreten. Siehe Graphik Schwarz_Uebersicht. Schwarz wird ganz gerne mit Blau vermischt. Dabei ist Blau keineswegs als vordergründige Farbe erkennbar. Es sorgt vielmehr dafür, daß das Schwarz dunkler wirkt als es tatsächlich ist. Hierfür hat sich die Bezeichnung Blauschwarz etabliert (Nachtschwarz).
Für erhebliche Distanz und Hochachtung sorgt hingegen Violettschwarz, auch als Vampirschwarz bezeichnet. Durch den Purpur/Violettanteil haftet ihm der Hauch des Unnahbahren an, und es wird gerne von Anhängern der Gothic-Szene getragen.
Das Schwarz der Zauberer hingegen ist das Cyanschwarz. Cyan, oder auch Zyan, ist die Essenz des Zyankalis, einem der stärksten Gifte überhaupt, welches früher dazu dienen sollte, aus minderen Alkalimetallen wertvolles Gold hervorzuzaubern. Heutzutage wird es gerne von Zauberern und Magieren getragen.
Das Gegenteil hiervon ist das Hexenschwarz, ein Schwarz mit einem deutlichen Grünanteil. Das Grün steht für die Offenheit, für das gute im Menschen, und wir alle kennen die Hexe als kräuterkundige Frau, die stets zu helfen verweis.

Die dunkle Seite der Macht wird hingegen vom Feuerschwarz verkörpert. Es ist ein Rotschwarz, wo man bei entsprechendem Lichteinfall die Flammen im Hintergrund lodern sieht.

Das Gegenteil hiervon, ein sogenanntes geerdetes Schwarz, wird von den Schamanen und Heilern bevorzugt. Es ist ein Braunschwarz, und auf der Newtonschen Farbskala sind die Gelbtöne nachweisbar. Von seiner Tendenz hat es einen erdigen Ton, mit ihm fällt es leicht, den Kontakt zur Mutter Natur herzustellen.

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*** Fortsetzung folgt ***

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