Norwegerpullover sind das typische und rustikale Kleidungsstück des hohen Nordens. Allen gemeinsam ist, daß sie aus derber Schurwolle gestrickt sind und recht oft äußerst unangenehm kratzen. An dieses kratzen der rauhen Schurwolle kann man sich nicht so schnell gewöhnen. Dennoch: wenn draußen der kalte Polarwind pfeift, und die Kälte durch jede Ritze zieht, gibt es kaum eine Alternative.

Ich selbst gehe gerne Nachtfischen. Wenn man so regungslos am Teich sitzt, kommt einen die Kälte doppelt so kalt vor.

Deshalb bin ich froh, nicht nur mehrere dicke Norwegerpullover zu besitzen, sondern auch mehrere lange Norweger-Unterhosen aus Islandwolle.

Die Muster der Norweger-Pullover unterscheiden sich. Es gibt Renntierpullis, Schneemuster, Eiszapfen und Sterne.
Jenachdem, wo der Norwegerpulli gestrickt wurde.
Besonders haben es mir die finnischen Muster angetan, aber auch die skandinavischen finde ich hübsch. Die größte Mustervielfalt gibt es aus Dänemark.

In Schweden sind hingegen - wie in Island - die Islandpullover weit verbreitet. Sie sind nicht wie ein Norwegerpullover im T-Schnitt gestrickt, sondern mit der typischen Rundpassé. Meine Freundin Sathupradit trägt gerne ein Norweger-Strickkleid, natürlich ohne diese typischen Sterne, stattdessen in rustikaler Melange-Optik. Zum Einsatz kam ein grobes Norweger-Strickgarn in Nadelstärke zehn, mit der passenden Jacke. <Bild>

Sie werden gewissermaßen an einem Stück mit einer Rundstricknadel gestrickt. Es hört sich komplizierter an als es ist. Wenn der Groschen aber einmal gefallen ist, kommt man schnell voran. Es ist auf jeden Fall einfacher, als einen Pullover mit Raglanärmeln zu stricken.

Für die kalten Tage habe ich mir ein Strickkleid aus dicker vierfädriger Norwegerwolle anfertigen lassen. Es hält irrsinnig warm, und zualledem wiegt es fast vier Kilogramm. Dieses Norwegerstrickkleid spürt man im wahrsten Sinn des Wortes.

In Island ist Lopi-Wolle sehr verbreitet. Hierbei handelt es sich auch um Schafsschurwolle, allerdings von isländischen Schafen. Die allgemeine Bezeichnung ist Islandwolle.
Islandwolle gibt es in verschiedenen Stärken. Von ganz dünn - für Unterwäsche - bis richtig schön dick und kuschelig.

Lopiwolle besteht aus dem längeren und dickerem Oberhaar und dem flauschigen und dichtem Unterhaar. Es ist gewissermaßen eine Mischung aus Schurwolle und Mohair.

Lopiwolle ist leicht, dehnbar, durch den hohen Gehalt an Lanolin (Wollfett) auf natürliche Art wasserabweisend.

Und Lopi-Wolle hält warm. Sehr warm!

Norwegerpullover werden derzeit von zahlreichen Händlern angeboten. Ich habe im Laufe der Jahre eine regelrechte Sammelleidenschaft entdeckt. Meine umfangreichste Sammlung stammt von www.norwegerpullover.de   < mehr >

Allen Pullovern gemeinsam ist, daß sie aus Schafschurwolle gestrickt werden. Eine Beimischung mit Chemiefasern ist zwar nicht ausdrücklich verboten, wirkt sich aber nachteilig auf das gesamte Erscheinungsbild, die Robustheit und die klimatisierenden Eigenschaften aus.

Hauptsächliche Schafschurwoll-Lieferanten kommen aus Australien und Neuseeland. Es gibt aber auch viele heimische Schafarten. So z.B. das Suffolk-Schaf. Diese Schafe kommen ursprünglich aus einer Grafschaft in nördlicher Nähe von London. Von den Ortschaften Ipswich, Thetford, Bury Saint Edmunds, Stowmarket und Lowestoft hat man gewiß schon gehört. Da es in London viel regnet, haben diese Schafe ein besonders dichtes und wasserabweisendes Fell entwickelt. 

Bekannt ist auch das Coburger Fuchsschaf. Hierbei handelt es sich um eine ursprüngliche und klein wachsende Art. Es ist ein Landschaf, welches sehr schön und harmonisch aussieht und zudem sehr robust ist. Die Wolle vom Coburger Fuchsschaf ist etwas gewöhnungsbedürftig und hat einen derben Griff. Dennoch ist sie auf der Haut recht snaftmütig und kratzt kaum.

Aus einem anderen Landzug kommt das Skuddenschaf. Es ist in Ostpreußen und den Masuren heimisch gewesen. Diese Rasse ist ebenfalls klein und bringt nur einen geringen Wollertrag. Da es nur noch wenige hundert Tiere hiervon gibt, gehört es zur Kategorie der bedrohten Tierarten. Da der Wollertrag zu niedrig ist, werden sie speziell zur Landschaftspflege eingesetzt.

Beim Soayschaf handelt es sich um das als Wikingerschaf bezeichnete Nutzschaf des Neolithikums (Jungsteinzeit) Es hat eine wilde lebhafte Zeichnung und muß nicht geschoren werden, da es sein Fell (wie bei einer Mauser) selbst abwirft. Die Haare verfilzen leicht und sind deshalb für Strickwaren nicht zu gebrauchen. Dennoch lassen sich z.B. schöne Filzhüte und Woll-Loden hieraus herstellen.

Mittlerweile haben sich sogar zwei bekannte Autoren dem Thema der wolligen Leidenschaft - dem Wollfetischismus - angenommen und interessante sowie lesenswerte Geschichten hierzu geschrieben.

Im Reich der Wolle wird  Lutz und Nena von Angie - einer wahrhaftigen Wollfetischistin - mit den zahlreichen Facetten der wolligen Leidenschaft bekannt gemacht <weiter>

Eine völlig andere Geschichte wird von Mr George geschildert. Im Vordergrund steht die Wollerziehung, und Sandra muß während ihres wohlverdienten Mexiko-Urlaubs ohne Unterbrechung sehr dicke Wollklamotten tragen.
Die Geschichte einer Wollerziehung von Mr George <weiter>

Was mir ganz besonders am Herzen liegt: aus Norwegerwolle lassen sich nicht nur die typischen Norweger- und Islandpullover stricken, sondern auch sehr schlichte und fast distanziert wirkende Kleidung. Ich habe viele herrliche Pullover, Mäntel, Nachthemden und Unterwäsche aus tiefschwarzer Lopiwolle.

Mit einem schwarzen Rollkragenpullover wirkt man z.B. recht distanziert, mit einem Hauch von Dominanz. Früher mochte ich keine schwarzen Klamotten, doch die Zeiten haben sich geändert. Meine neue Lieblingsfarbe ist schwarz. Schwarze Kleidung wirkt zudem klimatisierend. Im Winter wärmt ein schwarzer Pullover, im Sommer kühlt er. Denn schwarz reflektiert die Hitze <weiter>

 

 

 

 

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